Arbeitstitel: Klagemauer
Beitrag: Christoph Roßner
Standort: Zwickauer Straße
Idee
Das Bild zeigt die Reste von Abrisshäusern an der Zwickauer Straße. Diese zurückgebliebenen Häuserwände stellen sich als eine fortlaufende Mauer dar. Diese Mauer-ruine soll in diesem Projekt einer Funktion zugeführt werden. Sie soll ein offener Ort sein, um bestimmte emotionale Zustände, in Schrift oder Zeichenform, öffentlich äußern zu können. Der Zugang ist für jeden öffentlich, frei und muss entsprechenden Sicherheitsbestimmungen gerecht werden. Eine Klagemauer, dieser Begriff ist einerseits angelehnt an die Klagemauer in Jerusalem, andererseits aus der Betrachtung des baulichen Gebildes hervorgegangen. Traurig und gleichzeitig schön in seiner Zufallsästhetik.
Umsetzung
Vom Künstler wird ein schmaler Weg der Mauer entlang angelegt, von wo aus jederzeit direkt an die unterschied-lichsten Punkte der Wand Zugang möglich ist. An den Wänden werden in bestimmten Abständen schwarze Tafeln angebracht, welche zu beschreiben und zu bezeichnen möglich sind. Es ist angedacht, eine gewisse Anzahl von Tafeln vom Künstler an interessierte Bürger und Insti-tutionen zu verteilen und nach Beschriftung auch selbst anzubringen
Anliegen
Auf diese Weise ist ein Angebot, zum Ausdruck persön-licher sowie allgemeiner menschlicher Not, Trauer, Verluste usw. gegeben. Durch den Öffentlichkeitscharakter entsteht gleichzeitig ein Forum allgemeinen Verständnisses der Nöte und Sorgen anderer Mitbewohner der Stadt. Vielleicht ergeben sich auch therapeutische Nebenwirkungen, was ja wünschenswert wäre. Mit dem Phänomen von Zerstörung oder Missbrauch muss ebenso umgegangen oder ent-sprechend reagiert werden. In einem öffentlichen Spiegel persönlicher Meinungs-, bzw. Emotionsäußerungen muss auch dafür ein gewisser Spielraum sein.